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Der posthum erschienene Text des Philosophen R. Rochlitz befasst sich mit der Divergenz zwischen den französischen Demokratietheorien auf der einen Seite und den deutschen bzw. amerikanischen politischen Erklärungsansätzen auf der anderen Seite. Ein großer Teil der französischen Theoretiker vertritt 'narrative Demokratietheorien', die sich auf die besondere Geschichte jeder demokratischen Nation konzentrieren. Dem gemäß lehnen sie die 'normativen Demokratietheorien' ab, deren herausragende Vertreter neben einigen Amerikanern verschiedene deutsche Theoretiker sind. Diese Ablehnung geht mit einer der skeptischsten Einstellungen gegenüber der heutigen Demokratie einher, die sich in den demokratischen Ländern finden lässt. Die Ausführungen beginnen mit einer Darstellung der narrativen Demokratietheorien und ihren Motiven und Besonderheiten. Diese Theorien können auch als kontextualistische Theorien bezeichnet werden, da sie - unabhängig von jedem anderen expliziten Kriterium - eine gemeinsame, nationale Geschichte beschwören. Im zweiten Abschnitt stellt der Autor die Ablehnung der normativen Theorien in Frage. Die normativen Theorien der politischen Gesellschaft rekonstruieren den Rahmen, der den Bürgern dazu dient, die Handlungen, Akteure und Institutionen dieser Gesellschaft zu bewerten, auch wenn sie wissen, dass Abweichungen von solchen rationalen Erwartungshaltungen in der Realität normal sind und häufig vorkommen. Im abschließenden dritten Abschnitt wird der allgemeine Zusammenhang zwischen normativen und narrativen Theorien analysiert sowie eine mögliche Ergänzung skizziert. (ICG2)